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1. Enthaltend 10 farbige Landkarten des Weltkrieges mit Erläuterungen - S. uncounted

1914 - München : Schuh
Drei Monate Welt-Kriegs-Chronik 1914 28. Juni: Ermordung des Oesterreichischen Thronfolgerpaares in Bosniens Hauptstadt Serajewo. 16. Juli: Reise des Präsidenten von Frankreich an den russischen Zarenhof. 23. „ Ueberreichung des auf 48 Stunden befristeten Ulti- matums Oesterreich-Ungarns an Serbien nach Feststellung, dass der schändliche Fürstenmord von Serajewo auf serbische Untertanen und serbischen Einfluss zurückzuführen war. 25. „ Vorzeitige Rückkehr des Deutschen Kaisers von der Nordlandreise. Serbien erteilt ausweichende und ungenügende Antwort, wodurch der Kriegsausbruch zwischen Oesterreich und Serbien bedingt wurde. 26. bis 28. Juli: Bemühungen Deutschlands und Oesterreichs, insbesondere durch persönliches Eingreifen des Deutschen Kaisers, zur Erhaltung des Friedens und zur Lokalisierung des Krieges, wobei Oesterreich versichernde Erklärungen bezüglich der Selbstständigkeit Serbiens und der Absicht, keine Gebietserweiterungen anzustreben, abgab. — Trotz ehrenwörtlich abgegebener gegenteiliger Versicherungen an Deutschland von Seiten der Regierung Russlands, erfolgte innerhalb der Zeit vom 29. bis 30, Juli die Mobilmachung des russischen Heeres. 31. Juli: In Deutschland wird der Kriegszustand erklärt. — Ultimatum Deutschlands an Russland. 1. Aug.: Durch das Verhalten Russlands gezwungen, erfolgte die Mobilmachung des gesamten Heeres und der Marine des Deutschen Reiches. — Russische Truppen überschreiten die deutsche Grenze und eröffnen ohne Kriegserklärung den Krieg gegen Deutschland. Darauf erklärt Deutschland den Krieg an Russland. 2. „ Französische Truppen machen einen Angriff auf deut- sches Gebiet, womit auch Frankreich ohne Kriegserklärung den Krieg gegen das Deutsche Reich einleitete. 3. „ Deutschland erklärt den Krieg an Frankreich. 4* v England erklärt den Krieg an Deutschland unter dem Vorwand, dass Deutschland die Neutralität Belgiens verletzt habe.—Belgien erklärt sich nach Ablehnung der deutschen Garantien für Schadloshaltung beim Durchzug deutscher Truppen durch belgisches Gebiet, in Kriegszustand mit dem Deutschen Reich. — Denkwürdige Sitzung des Deutschen Reichstages. 5. ,, Oesterreich-Ungarn erklärt den Krieg an Russland, Montenegro an Oesterreich. 6. „ Deutsche Truppen operieren in Belgien. — Serbien erklärt den Krieg an Deutschland. 7. „ Lüttich wird von deutschen Truppen im Sturm ge- nommen. 8. „ Bäderdampfer Königin Luise legte Minen an der Themsemündung. Untergang des englischen Kreuzers Amphion. 10. „ Schlacht von Mülhausen, Franzosen werden zurück- geschlagen. 11. „ Kämpfe bei Lagarde. Sieg der deutschen Truppen. Montenegro erklärt den Krieg an Deutschland. 12. „ Deutsche Unterseeboote operieren an der Ostküste von England. Kriegserklärungen von England und Frankreich an Oesterreich-Ungarn. Erfolge der Panzer-Kreuzer Göben und Breslau im Mittelländischen Meer. 18. „ Ultimatum Japans wegen Kiautschou an das Deutsche Reich. Japan gesellt sich zu England. 20. „ Schlacht in den Vogesen unter siegreicher Führung des Kronprinzen Rupprecht von Bayern. 10000 Gefangene. 21. Aug. 22. „ 23. „ 26. „ 27. „ 28. „ 29. „ 2. Sept. 4. „ 10. „ 12. „ 13. „ 15. „ 17. „ 19. „ 20. „ 22. „ 23. „ 24. „ 29. „ 30. „ 4. Okt. 5. „ 7. „ 8. „ 9. „ 11. „ 13. „ „Ein Kampfplatz ist die Welt: Das Kränzlein und die Krön’ Trägt keiner, der nicht kämpft, mit Ruhm und Ehr’ davon.“ A. Silesius. : Deutsche Truppen besetzen Brüssel. Oesterreicher besiegen bei Kielce die Russen. Deutscher Sieg über Russen bei Gumbinnen, Sieg der Armee des Deutschen Kronprinzen bei Longwy. Herzog Albrecht von Württemberg schlägt bei Neufchateau die Franzosen. Fall der Festung Namur. Die Russen werden bei Krassik geschlagen. Acht französische Armeekorps werden zwischen Sambre und Maas vollständig geschlagen. Strafgericht über die Stadt Löwen wegen Franktireurkrieges ihrer Einwohner durch deutsche Truppen. Das stärkste französische Sperrfort Manonviller fällt. Englische Armee wird bei^t. Quentin aufs Haupt geschlagen. Fünf russische Armeekorps werden von General von Hindenburg bei Gilgenburg-Ortelsburg geschlagen, wobei 90 000 Gefangene gemacht werden. In Frankreich fallen die Festung Givet, die Sperrbefesti-gungen Hirson, Les Eyvelles, Condö, La here, Laon. Fluchtartiger Abzug der französischen Regierung von Paris und Verlegung des Regierungssitzes nach Bordeaux. Fall der Festung Maubeuge. 40000 Franzosen und Engländer werden gefangen genommen. — Die Timokdivision der Serben bei Mitrovitza von österreichischen Truppen vernichtet. Generaloberst von Hindenburg schlägt abermals die Russen. In Deutschland sind 220000 Kriegsgefangene interniert. — Die Oesterreicher beschiessen Belgrad. Schlacht bei Lemberg. — In Ostpreussen werden 30000 Russen gefangen genommen. Die Armee Hindenburg rückt in Russland ein. Gouvernement Suwalki erhält deutsche Verwaltung. Die Kämpfe zwischen Oise, Marne und Maas dauern an. Durchbruch-Versuche der Franzosen werden abgewiesen. Fortgang der Schlachten in Frankreich. _Für deutsche Truppen günstiger Stand an der Aisne und bei Reims. I'ranzosen und Engländer werden aus Angriffsstellungen in Verteidigungsstellungen zurückgedrängt. Deutscher Kreuzer Emden versenkt sechs englische Dampfer im Golf von Bengalen. Deutsches Unterseeboot U 9 bohrt bei Vlissingen drei englische Panzerkreuzer in Grund. Die Zeichnung der deutschen Kriegsanleihe erbringt einen glänzenden Erfolg. Die Russen belagern Przemysl. Die Beschiessung der äusseren Forts von Antwerpen wird aufgenommen. Deutsche und österreichische Truppen ergreifen in Galizien die Offensive. Die Russen ziehen sich in Auflösung zurück. Der rechte deutsche Heeresfiügel in Frankreich rückt vor. Die Russen werden bei Augustowo geschlagen. Beim Angriff auf Tsingtau werden Engländer und Japaner zurückgeschlagen. Nach Fall der äusseren Forts beginnt die Beschiessung der Stadt Antwerpen. -Die Stadt Antwerpen fällt in deutsche Hände nach Flucht der Besatzung. Deutsches Unterseeboot versenkt den russischen Panzerkreuzer Pallada im Finnischen Meerbusen. Festung Przemysl wird von Deutschen und Oesterreichern entsetzt.

2. Enthaltend 10 farbige Landkarten des Weltkrieges mit Erläuterungen - S. uncounted

1914 - München : Schuh
Deutsch-Österreich-russische Grenze jwenden, Göldbigen. ■ Tacobstadt Mösheod- hfaßsteib: / 4000000. ■Schaniu. Cdruinzk) \Sweiizjtmy Narotiihj Tlilajl '■ Wiümviisckki 'Wirbcülert Gwnbmen~l)( Fjhin/) Lebeäem Mrorm\ farienbg.. \Fhd7v Db'srlu Wiasun; itoroo* ji ihamsb// yrauxlep Grosno Jmstoalde i'cftooffrudök \Ossomjez. Schneidek^idoü ,<Straßbg Wothmnisk- Xh/noa. Sltrnim. Y\ O^trdlenka ' Bx>shmt larcm/Jtui Posen jsnesac \Pultus1 ~Wlozltudsi Baitschen .Wygonowskoje -5. Prushany Notvo- georgijewsk Tachernojt-Set ichrittim . 'utno Saffuram Warschau Tresilitomsk. Jr'j-otmc) Lujwmi Ostrawo \ Tottiaschcrrv ■fijerads Tetrotiom Radom. bmapöl. , Wlcuiindr-Wohfnskii Ostro/ulec O Opntojo r Jasep7i\ S' 4-Sajtwstje O Bjclgoral Tamograd Bdzcc(— -^o y- (Neisse, Sokal f " 3 Stajajwrv Ttönigsi Ratlbvr \Rccwanxshas Jarosjau, Brody { I,ammo. Whdjjczlia, Ostmil Lemberg (Teschen. Jurniamo Tarrwpol Wolotsdiisk Jfeusch 7ui.se/ia Qschenudlz Koltnnra. (Twtiib Czcmotuitz

3. Bilder-Atlas zur Geographie von Europa - S. 35

1897 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Die Karpathen. Die ungarische Niederung. 55 (5. J2j) liegt, mit 95,000 Einwohnern, die einstige polnische Hauptstadt und spätere Krönungs- stadt an der Weichsel. Mit ihren geschichtlichen Erinnerungen und als Sitz einer alten hoch- schule ist sie heute noch einer der Hauptmittelpunkte polnischen Lebens und Strebens. Die nahe gelegenen Anschlußpunkte an die österreichischen, preußischen und russischen Eisenbahnen machen sie zu einer bedeutenden Verkehrsstadt. Die ungarische Niederung ist ein großes Senkungsfeld, in dessen weitem Raum in der Tertiärzeit ein Meer flutete, das von den zuströmenden Flüssen ausgefüllt und allmählich in einzelne Becken zerlegt wurde, platten- und Neusiedler See sind die Reste dieser ehemaligen großen Wasserfläche. Die endlose Niederung, ehedem der freien Meide dienend (Pußta, S. \20) und das unbestrittene Gebiet der berittenen Wirten mit ihren halbwilden Rinderherden, ist heute zum weitaus größten Teile dem 2lcferbau gewonnen; sie ist nach Südrußland die größte Kornkammer Europas. Die wunderbar fruchtreichen Felder desalfölds, wie die Niederung genannt wird, tragen Weizen und Roggen, Hafer und Gerste, Mais, Gemüse, Tabak in üppiger Fülle. Obst und Wein gedeihen in seltener Pracht, hochbeinige Rinder, langhörnig und meistens weißhaarig, schlanke, feurige Pferde, krausborstige Schweine, feiste Hammel und muntere Ziegen weiden auf den grünen Triften zu Tausenden. Wahrhaft verschwenderisch hat hier die Natur ihre Gaben ausgestreut. Aber neben die Fülle legte sie auch die Dürftigkeit. Weite Strecken bieten nichts als Heide und Moor, keinen Halm, kein Gras. Wie ausgestorben erscheint die Landschaft, hier und da noch ein Ziehbrunnen mit weit in die Luft ragendem Hebel und in einsamer Ode eine halbverfallene Tsarda (s. Abbildung). Eine träge, bleierne Ruhe umfängt den Wanderer. Da auf einmal wechselt das Bild. In breitem Bett, von Schilf und Röhricht umwuchert, wälzen Theiß und Donau ihre raschen Fluten durch diese Ebene, dem Fischfang und der Jagd auf Wasservögel einen weiten, zu jeder Jahreszeit ergiebigen Raum bietend. Am Eingangsthor der unabsehbaren Ebene, wo die Ausläufer der Alpen und der Aar- pathen sich berühren, liegt die Hauptstadt Ungarns, Budapest (S. \2\). Seit der selbständigen Stellung des Königreiches hat es einen mächtigen Aufschwung genommen und zählt nun über eine halbe Million Einwohner. Auf dem rechten, bergigen Donauufer liegt das vorwie- gend deutsche Ofen (Buda), die Festungsstadt, mit der Königsburg. Mehrere Brücken ver- binden Ofen mit der Flachstadt Pest, die bereits auf dem Boden der Pußta steht. Glanz- volle'paläste schmücken den Donaukai, freundliche Anlagen umsäumen die Straße, die von einer wogenden Menge in den buntesten Trachten belebt wird. Überaus günstig ist in der That die geographische Lage der Stadt zu beiden Seiten des mächtigen Stromes und am 2lusgangspunkte der wichtigsten Straßen und Eisenbahnlinien des Königreiches. 2lls der französische König Ludwig Xiv., von ruhelosem Ehrgeiz und frevler Ländergier getrieben, die natürlichen Grenzen seines Landes im Osten, die Vogesen, überschritt, um dauernd am linken Rheinufer Fuß zu fassen, da legte er den Grund zu einer der beklagenswertesten Erscheinungen der neueren Geschichte, zu dem schier unversöhnlichen Hader zwischen Deutsch- land und Frankreich. Die Länder zu beiden Seiten des Rheinstromes und die sie umschließenden Gebirge bilden ein einheitliches, geschlossenes Naturgauze, das vollständig zur physischen Ge- samtheit Deutschlands gehört, und dessen Bevölkerung nach Abstammung und Gesittuna, nach Sprache, Geschichte und Kultur ties eingedrückt den germanischen Stempel träqt. 2. Die ungarische Niederung. Viii. Nordfrankreich.

4. Bilder-Atlas zur Geographie von Europa - S. 51

1897 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Rußland. 5\ Wolga int Norden und Osten erfüllt. Hier liegt im Mittelpunkte des Reiches das „heilige" Moskau (800,000 Einwohner), der geistige und wissenschaftliche Brennpunkt des echten, un- verfälschten Russentums, das sich jeglichem westeuropäischen Einfluß feindlich gegenüberstellt. Die Stadt dehnt sich weit um das Nationalheiligtum, den Kreml, aus, der mit seiner orienta- lischen Pracht der Paläste und Kirchen ein sprechendes Zeugnis für die halbasiatische Kultur Rußlands gibt. Durch seine zentrale Lage und begünstigt durch die von allen Seiten sich er- schließenden Wasserstraßen ist Moskau früh ein Sitz der Industrie und des Handels geworden und nimmt in ersterer Einsicht für das ganze Reich eine führende Stellung ein. Die Moskwa abwärts führt die Wasserstraße zur Gka, dem zweiten, das Zentrum des Landes durchziehenden Hauptquellarme der Wolga, mit der sie sich bei Nishnij Nowgorod (73,000 Einwohner), der berühmten Messestadt, vereinigt (S. J7^). Der äußerst günstigen Lage an den beiden großen Flüssen verdankt die Stadt ihre Bedeutung für den Handel zweier Erdteile. Malerisch breitet sich die Oberstadt mit ihren sauberen Straßen und stattlichen Ge- bänden am rechtsseitigen Hochufer der Wolga aus, das an 200 in den Wasserspiegel der beiden Ströme überragt. Die Unterstadt am Wasser bilden Handelsstraßen und die Landeplätze für die Dampfer. Auf imposanter Holzbrücke geht es über die mächtige Oka, die hier, wie die Wolga, fast einen Kilometer breit ist, zur Messestadt zwischen Gka und Wolga. Die Mehr- zahl der Däuser dieses Stadtteils sind kleine, ein- oder zweistöckige Gebäude aus Stein, zwischen denen vereinzelt größere Bauwerke, Lagerräume, Hotels oder öffentliche Gebäude über die Masse emporragen. Geradezu unbeschreiblich ist das Gewühl der Kaufleute und Händler, die hier aus dem Grient und Gccident sich ein Stelldichein geben. Wiewohl infolge der Zunahme und Erleichterung der Verkehrsmittel und Verkehrswege der Umfang der Messe (wie der aller ähnlichen großen Handelsmärkte) in den letzten Jahrzehnten abgenommen hat, so werden doch immer noch in den wenigen Herbstwochen 200 — 500 Millionen Rubel umgesetzt. Vier und einen halben Tag währt die Fahrt von Nishmj bis ans Kaspische Meer, wie bei allen russischen Flüssen, so hat man auch an der Wolga rechts das Berg- (S. 1(75), links das Wiesenufer, eine niedere, endlos breit sich hindehnende Ebene, die abwechselnd wiese, Feld oder Heide trägt. Ihre größte Breite erreicht die Wolga in der Gegend von Saratow, \900 m, ihre Tiefe schwankt zwischen ^ und 32 m. Bald unterhalb Nishnij Nowgorod wird es still auf dem Strom, weit und leer dehnt er sich vor dem Beschauer aus. Nur selten be- gegnet einem ein Passagierdampfer, selten auch ein kleiner Schlepper, der eine Reihe von Frachtkähnen hinter sich her zieht. Boote oder kleinere Schiffe, die die Fläche beleben könnten, fehlen gänzlich. Die Städte liegen weit voneinander. Aber gerade in diesem Bilde offenbart sich am deutlichsten Rußlands Natur, seine kolossale Größe und Einfachheit, und diese Momente wirken erhebend auf den Menschen durch das Majestätische, das in ihrer Ruhe und in ihrer un- absehbaren weite und Breite liegt. Friede senkt sich da auch in das Gemüt, und man empfängt den Eindruck einer ergreifenden, imposanten und eigenartigen Naturschönheit. Dazu kommt noch, daß „Mütterchen Wolga" mannigfach mit der Geschichte, Sage und Poesie des russischen Volkes verknüpft ist, ähnlich unserem „Vater Rhein". Auch jetzt noch ist die Wolga die Hauptverkehrs- ader Rußlands zwischen Grient und Gccident, und über 20,000 Schiffe aller Art dienen diesem großen Güteraustausch. Beisamara beginnt dann der großeschienenweg, der überufa zu den sibirischen Ländereien hinüberführt, und dessen Ende am Gestade des Stillen Gzeans liegen wird. Ostlich und südlich von Samara breitet sich die Steppe aus in endloser Ode und Dürre; gegen Westen aber zieht der breite Streifen der wundersam ergiebigen „Schwarzen Erde" hin, der bis Kiew am Dnjepr reicht und die Getreidekammer Rußlands ist. Daher ist Sa- mara auch wichtig als großer Getreidemarkt. was Moskau in politischer, Nishnij Nowgorod in merkantiler Einsicht, ist Ki ew (S. \75) in religiöser Beziehung für Rußland. Es ist die wiege des Christentums im Zarenreiche und sein besuchtester Wallfahrtsort. Stolz thront das prächtige Alt-Kiew mit seinen Festungswerken und zahllosen Golddächern der Kirchen auf dem etwa 50 rn ansteigenden Hochufer des Dnjepr, während die blauen Fluten des 700 — 800 rn breiten Stromes die tiefer gelegenen Teile der Stadt, das Handelsquartier, bespülen. Den südlichsten Teil des Reiches endlich erfüllt die Steppe (S. J76), wo die Kosaken un- gehenre Werden von Pferden, Rindern, Schweinen und Schafen züchteil. Die dürre, baumlose

5. Bilder-Atlas zur Geographie von Europa - S. 50

1897 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
50 Xiv. Rußland. Und mit dieser Größe der räumlichen Entfaltung vereinigt sich eine Einfachheit der Boden- gestaltung, wie sie kein anderer Großstaat Europas aufweisen kann. Natürliche Einheiten neigen dazu, auch politische Einheiten zu werden, und so mußte denn hier das gewaltigste Staatsgebilde unseres Erdteils sich entwickeln. Trotz einer gewissen Eintönigkeit im Gesamt' charakter der russischen Bodenbildung bedingen doch Klima, Bewässerung und geologische Be- schaffenheit des Untergrundes eine größere Mannigfaltigkeit der Natur, als man gemeinhin anzunehmen geneigt ist. Versuchen wir eine flüchtige Skizze der einzelnen Landschaften des weiten Slawenreiches zu zeichnen. Wenn man von Zltemel auf der großen Petersburger Landstraße die russischen Ostsee- Provinzen durcheilt, so bieten sich dem Beschauer Landschastsbilder dar, die vielfach an die preußische Seenplatte gemahnen. Tannenwälder ziehen ohne Ende an der einen Seite des Weges hin, streckenweise auch Urwaldreviere, die noch keines Menschen Fuß betreten, und mit diesen wechseln Äcker und Heide, Sand und Sumpf. Aus einem Hügel, an einem See oder einem Flusse taucht der Sitz eines Gutsherrn auf, in einiger Entfernung davon liegen die schmuck- losen Bauernhäuser eines Dorfes. Trotz der großen Waldungen, der Seen und Sümpfe, der Moore und Heiden ist das Land im ganzen nicht unfruchtbar, vielmehr sagt der Boden dem Roggen, der Gerste und dem Flachse vortrefflich zu. In dem südlichen Litauen, dem Weizew lande, findet sich die größte Fruchtbarkeit, nach Norden nimmt dieselbe naturgemäß ab. Daher- gehen seit Jahrhunderten Getreidefrüchte und namentlich auch Holz der Ostseeprovinzen nach Deutschland und England, Schweden und Holland, und die Küstenstädte verdanken diesen: Handel vorwiegend ihre Blüte. Nicht selten hört man bei uns von den „deutschen" Ostsee- Provinzen sprechen. Der Grund hiervon liegt in der Geschichte des Landes, die uns berichtet, daß Deutsche es waren, die als die ersten Sendboten der christlichen Lehre zu den heidnischen Letten und Esthen kamen, daß schon im \2. Jahrhundert an der Ostsee deutsche Ritterorden über weite Strecken Landes geboten und ihre Hoheitsrechte in langwierigen Kämpfen gegen Dänen, Norweger, Schweden, Polen, Litauer und Russen erfolgreich verteidigten, und daß deutscher Ausdauer und Intelligenz es zu verdanken ist, wenn die Ostseestädte durch ihren Handelsverkehr reich und durch ihre Lehranstalten eine Pflanzstätte der Wissenschaft wurden, dazu berufen, ihren segensreichen Einfluß weit und breit geltend zu machen. Das baltische Tiefland ist die nördliche Abdachung des westrussischen oder litauischen Höhenzuges, einer breiten platte von 200—250 m Höhe, deren Oberfläche mit Gletscher- schutt überkleidet ist, deren Unterlage aber aus Mergel, Sandstein und Kalk aus den ältesten Zeiten der Erdbildung (Silur und Devon) besteht. Düna und Niernen, die beide fast bis zu den (Quellen schiffbar sind, entwässern das niederschlagsreiche Land. Sein nördlichster Teil ist das Newabecken, das Übergangsglied zur nordrussischen Tiefebene. Hier schuf peter der Große im Jahre J705 inmitten einer unfruchtbaren, sumpfigen Gegend seine neue Residenz- stadt St. Petersburg (S. J(73), eine Stadt von Palästen, die sich in \lk Jahrhunderten nicht nur zur glänzenden Hauptstadt des russischen Reiches, sondern auch zugleich zu einem der wich- tigsten Handels- und Rasenplätze Europas aufgeschwungen hat. Der Punkt, wo sie steht, ist von ihrem Gründer trefflich gewählt worden; denn auf der einen Seite öffnet sich das völkerver- bindende Meer, auf der anderen ziehen durch die breite Lücke zwischen dem nordrussischen Landrücken und der Waldaihöhe die Kanäle von der Newa zur Wolga, der Hauptverkehrs- ader des Reiches, so daß also eine ununterbrochene Wasserstraße zwischen der Ostsee und dem Kaspischen Meere, zwischen Petersburg und Astrachan hergestellt ist. Das Übergangsglied zur skandinavischen Halbinsel, dessen Natur es vollkommen teilt, bildet Finnland, ein Granitplateau von geringer Höhe, mit dürftigem Humusboden und vor- wiegender Waldbedeckung. Es ist ein labyrinthisches Gewirr von Land und Wasser, von Seen und Sümpfen, von flachrückigen Hügelreihen und muldenförmigen, wenig ausgebildeten Thälern (S. \73) mit schwacher Besiedelung. Vom nordrussischen Landrücken, einer Anschwellung von etwa 200 m, senkt sich der Boden zum arktischen Wald- und Tundrengebiet hinab, das fast nur für Jäger und Fischer bewohnbar ist. Archangel, an der Mündung der Dwina (S. J7^), ist das Handelszentrum dieser Region. An die Waldaihöhe (350 m) schließt sich im Süden das große russische Zentralplateau, eine fast ebene Hochfläche, die den weiten Raum zwischen dem Dnjepr in: Westen und der

6. Deutschland - S. 45

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Polen 45 49. Das Rnfiedlerdorf Gaienhofen bei Polen. Phot. von Prof. Dr. Höh nemann in Candsberg a. w.\ Posen ist jüngst von neuem deutsches Kolonialland geworden; in den von Polen bewohnten Gegenden teilt man Rittergüter auf und siedelt auf ihnen deutsche Bauern aus anderen Teilen des Reiches an. Die Ansiedlerdörfer sind nicht nur nach einheitlichen Plänen angelegt, wie die mittelalterlichen Kolo- nistendörfer (Bild 46), sondern auch einheitlich und hübsch gebaut, so daß sie trotz ihrer Jugend die freundlichsten der Provinz sind. So. Kiefernheidelandlchaft bei Schroenten im Südlichen Polen, phot. von Dr. J. Behr in Berlin. Die weiten Talböden der eiszeitlichen Stromläufe sind keineswegs alle sumpstg, sondern im Gegenteil vielfach mit „Talsanden" erfüllt und trocken. Der Sand ist oft zu Dünenzügen zusammengeweht, so daß der Charakter eines Talbodens ganz verwischt ist. Der magere Sandboden ist gewöhnlich mit der genügsamen Kiefer bewachsen. Die von Dünen durchzogene weite Kiefernheide bei Schwenten im Süden der Provinz Posen gehört dem Warschau-Berliner Haupttal an.

7. Deutschland - S. 47

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Hinterpommern und Pommerellen 47 53. Der Oltieeltrand bei Ceba in Hinterpommern nach einer Sturmflut. Phot. von 3. faltin in Zoppot. Im Gegensatz zur Küste Vorpommerns verläuft die Hinterpommerns geradlinig, da hier die einstigen Buchten durch Dünenwälle vom Nleer abgetrennt sind. Bei Leba wandert der Nehrungsdünenwall ziemlich rasch landeinwärts und hat alte Waldbestände verschüttet. Sturmfluten bringen deren Reste auf der Seeseite zuweilen wieder zum Vorschein. 54. Kahubifche Caubenhäuler. Phot. von K. Hiellcher in Pr.-Stargard. Der Pommerellen genannte Teil der Westpreußischen Seenplatte wird zum Teil von den Resten eines slawischen Volksstammes, der Kassuben oder Kaschuben, bewohnt, die sich ihre dem Polnischen verwandte Sprache bewahrt haben. Ihre Häuser sind ziemlich armselig und strohgedeckt, aber an der einen G.iebelseite mit einem balkengestützten Vorbau („Laube") geschmückt.

8. Deutschland - S. 49

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Weichfeiniederung 49 57. Danzig und die Hlottlau. Phot. von öottheil u. Sohn in Danzig. Am Nordwestende des Weichseldeltas, nahe der Ostsee, liegt Danzig, einst die Mündungsstadt der Weichsel und der Haupthafen des alten polnischen Reiches, heute von der Weichsel verlassen, aber immer noch Hafenstadt und in neuem Aufschwung begriffen. Mit ihren zahlreichen, schmalen Giebelhäusern hat sich die Stadt in großen Teilen, namentlich längs des durchfließenden Flüßchens Mottlau, ein altertümliches Aussehen bewahrt. 58. Die marienburg und die riogat. Phot. von K. Hiemcher in Pr. Stargard. An der Stelle, wo sich der östliche Mündungsarm der Weichsel, die Nogat, vom Rande der Diluvial- höhen fort in die Niederung wendet, liegt die Stadt Marienburg. Ihr ebenso stattlicher wie schöner, neuerdings wiederhergestellter Schloßbau war im 14. und 15. Jahrhundert der Sitz des Deutschen Ritterordens und ist noch heute das beredteste Erinnerungszeichen an jene deutschen Kulturbringer. Geographischer Bilderatlas. I. 4

9. Deutschland - S. 56

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
56 Itlemeldelta — Ulafuren 71. Das Sifcherdorf öilgc an der G'llgemündung der Memel. Phot. von Oottheil u. Sohn in Königsberg:!. Pr. Die Bewohner der Memelniederung sind großenteils Litauer. So zeigen auch die an den Mündungen des Memelstroms in das Haff mitten zwischen weiten Sümpfen liegenden, nur zu Wasser erreichbaren Fischerdörfer, darunter Gilge, meist noch die litauische Art des Hausbaues, es sind einfache, kästen- förmige, schornsteinlose holzhütten. An den mit geschnitzten Spitzen geschmückten Masten der Fischer- kühne sind die Netze zum Trocknen aufgehängt. 72. Der Gusziankalee in maturen. Phot. von Gottheil u.sohn in Königsberg i. Pr. Noch mehr als das Oberland (Bild 60) ist der Südostteil des ostpreußischen Grundmoränengebiets, Masnren, durch seinen Reichtum an Seen und an weitausgedehnten, einsamen Wäldern berühmt geworden. Letztere sind die Reste der von den Deutschordensrittern zum Schutze gegen die Polen angelegten „Wildnis". Der Gusziankasee ist der Südteil eines langen, schmalen Seebeckens, das mit dem Spirdingsee in Verbindung steht.

10. Deutschland - S. 48

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
48 Unteres Weichfeital 55. Graudenz und die Wcichjcl, flußabwärts gefehen. Phof. von Trautmann in Graudenz. Wie in Pommern von der Oder, so wird die baltische Seenplatte in Westpreußen von der Weichsel durchschnitten. Entsprechend der größeren Erhebung der Seenplatte in West- und Ostpreußen ist das untere Weichseltal tiefer eingesenkt als der Oderdurchbruch (Bild 39), so daß es im Verein mit dem mächtigen Strom sehr wirkungsvolle Landschaftsbilder darbietet. An seinen Rändern liegt eine Reihe von Städten, darunter die wichtige befestigte Brückenstadt Graudenz. Die Stadt selbst liegt am Rande eines alten „Umlaufberges", den der Strom früher auf der entgegengesetzten Seite umflossen hat; heute trägt er die Festung. Der lehmige Talboden, von dem links ein Stück sichtbar ist, ist oft Über- schwemmungen ausgesetzt, aber fruchtbar. 56. Candfchaft im Danziger Werder. Phot. der Kgl. Deichhauptmannichaft in Danzig. Nach dem Austritt aus ihrem Durchbruchstal durchfließt die Weichsel eine tiefliegende, feuchte und daher von zahlreichen Entwässerungskanälen durchzogene Niederung, „das Werder", eine von dem Flusse selbst aufgeschüttete tischglatte Deltaebene. Die Nutzung dieser fruchtbaren Flußmarsch als Wiese und Ackerland wird leider durch Überschwemmungen seitens der eingedeichten Mündungsarme der Weichsel, namentlich während des Eisganges im Frühling, bedroht.
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